Auf Ideensuche im Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Von 1. bis 8. Mai reiste eine Delegation rund um Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nach Texas, Colorado und ins Silicon Valley. Für die IV-Niederösterreich nahm Vizepräsident Andreas Ludwig an der Delegationsreise teil. 

Sieben Tage, drei US-Bundesstaaten und ein enormer Wissenstransfer zu den Themen Nachhaltigkeit, Innovation und Erneuerbare Energien – so lässt sich die niederösterreichische Delegationsreise in die USA, die eigentlich schon für 2020 vorgesehen war und nun nachgeholt wurde, wohl am besten beschreiben. Den Auftakt des Programms machte am 2. Mai ein Besuch der lokalen Chamber of Commerce in Austin, Texas. „Dort haben wir gesehen, wie man innerhalb von nur 20 Jahren aus einem verschlafenen Verwaltungsstädtchen eines der am stärksten wachsenden Städte der USA machen kann“, sagt IV-NÖ-Vizepräsident Andreas Ludwig. Zu den Gründen für diese positive Entwicklung zählen vor allem eine gute Standortpolitik, keine regionalen Ertragssteuern, attraktive Lebenserhaltungskosten sowie eine aktive Universität, die gleich mehrere Nobelpreisträger hervorgebracht hat. „Deswegen haben Firmen wie Tesla ihr Headquarter in dieses neue Tech- und Startup-Zentrum der USA verlegt“, so Ludwig.

Ein weiteres Highlight der Reise war der Besuch des „National Renewable Energy Laboratory“, dem größten US-Think-Tank im Bereich Erneuerbare Energien, in Denver. „Mein erster Eindruck war, dass wir uns in Österreich zum Thema Erneuerbare Energien und nachhaltiges Wirtschaften gar nicht verstecken müssen – im Gegenteil, wir sind vor allem in der breiten Anwendung wahrscheinlich schon weiter“, so Ludwig. Wie immer könne man aber von den Amerikanern lernen, wie man Innovationen richtig vermarktet – und zwar selbst dann, wenn sie vielleicht gar nicht mehr so neu sind.

Erfolgskombination Stanford und Silicon Valley

Außerdem führte die Reise die rund 60-köpfige Delegation ins Silicon Valley sowie zur rund eine Stunde entfernten Stanford University. Dort forscht der gebürtige Österreicher Professor Friedrich Prinz seit Jahrzehnten zum Thema Energiespeicherung. „Silicon Valley wäre ohne Stanford nicht möglich, der Erfolg von Stanford wäre ohne Silicon Valley nicht möglich“, so Prinz. Zudem betonte er gegenüber der Delegation, wie wichtig es sei, die Grundlagenforschung von der angewandten Forschung strikt zu trennen. Ihm zufolge dürfen die Forschungsergebnisse der Universitäten als „Intellectual Property“ nur der jeweiligen Hochschule gehören, die dafür wiederum Lizenzen an Unternehmen verkaufen kann. Angewandte Forschung durch Studierende und Lehrende dürfe nur „off campus“ Betrieben werden, weil sonst unüberbrückbare Interessenskonflikte entstehen würden.

Im Silicon Valley besichtigte die Delegation den Innovationshub Plug & Play, der weltweit über 30.000 Start-Ups unterstützt und auch einen Ableger am Flughafen Wien hat, sowie das Unternehmen Kodiac Robotics. Dort entwickeln unter anderem österreichische Ingenieure Prototypen für selbstfahrende LKWs, die bereits in einigen US-Staaten im Einsatz sind.

„Die Delegationsreise hat gezeigt, dass österreichische Unternehmen technologisch absolut am Weltmarkt mithalten können, aber im Bereich der Vermarktung noch viel von den US-Mitbewerbern lernen können“, so das Fazit des IV-NÖ-Vizepräsidenten.