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Leitbetrieb Worthington im Mostviertel strahlt kräftig in die Region aus

Worthington Cylinders in Kienberg bei Gaming hat kürzlich sein Composite-Werk mit einer Investition von rund zehn Millionen Euro erweitert und unterstreicht damit seine Rolle als Leitbetrieb in der Region. Eine Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts bescheinigt dem Betrieb vielfältige Effekte, die in die Region positiv ausstrahlen.

Das Unternehmen aus dem Bezirk Scheibbs ist bereits seit rund 200 Jahren innovativ unterwegs – und das im wahrsten Sinn des Wortes. Während in den ersten 100 Jahren noch Achsen für Kutschen gebaut wurden, wird ab August die Produktpalette noch einmal innovativ erweitert. „Im neuen Werk produzieren wir sehr leichte und extrem druckresistente Kunststoffbehälter, die als Tanks für wasserstoff-betriebene Fahrzeuge, insbesondere in Bussen und LKW, zum Einsatz kommen“, erklärt Geschäftsführer Timo Snoeren. Zentrales Produkt sind derzeit noch Stahlflaschen, die mit den verschiedensten Hochdruck-Gasen befüllt werden können. Snoeren: „Eines unserer Produkte ist der Tank für Erdgasautos von VW, es werden aber auch Gasflaschen für medizinischen Sauerstoff erzeugt, die jetzt während der Corona-Krise besonders nachgefragt waren.“

Insgesamt erwirtschaftet das Unternehmen mit seinen 400 Mitarbeitern jährlich rund 100 Millionen Euro. Der Exportanteil liegt bei beachtlichen 98 Prozent. „Wir liefern unsere Produkte bis nach Japan“, so Snoeren im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Eine Leitbetriebsstudie unter der Leitung von Herwig Schneider habe ergeben, dass die 100 Umsatz-Millionen von Worthington – wenn man alle Hebeleffekte in der Region berücksichtigt – mit 206,6 Millionen Euro eine mehr als doppelt so hohe Wertschöpfung ausgelöst haben. „Allein die aktuelle Investition von zehn Millionen Euro löst eine Steuerleistung von 1,8 Millionen Euro aus“, so Studienautor Schneider. Er vermerkt auch, dass zwei Drittel der volkswirtschaftlichen Effekte in die Region fließen, wo fünf Zulieferbetriebe im Umkreis von 30 Kilometer angesiedelt sind und weitere 180 Mitarbeiter beschäftigen.

Auch die induzierte Wertschöpfung in der Höhe von fast 24 Millionen Euro pro Jahr, die auf die höhere Kaufkraft in der Region zurückzuführen ist, fällt beachtlich aus. Von diesen indirekten Effekten profitieren vor allem das Grundstücks- und Wohnungswesen (6,6 Mio. €), die Herstellung von Metallerzeugnissen (6,4 Mio. €), der Großhandel (4,3 Mio. €), Beherbergung und Gastronomie (2,8 Mio. €) sowie der Einzelhandel in der Region (2,2 Mio. €). Schneider: „In Summe sichert Worthington 986 Beschäftigungsverhältnisse in Österreichs Volkswirtschaft ab. Mit dem Bau des neuen Werks kommen noch 78 Arbeitsplätze dazu.

Kein Wunder, dass das Unternehmen in der Region als sehr positiv wahrgenommen wird. 2019 hat sich Worthington bereits zum 4. Mal den Titel „Great Place To Work“ gesichert. Geschäftsführer Snoeren: „Teilweise arbeiten ganze Generationen einer Familie in unserem Betrieb. Die Mitarbeiter-Fluktuation macht weniger als drei Prozent im Jahr aus.“ Auch für Lehrlinge – derzeit sind es sechs – ist der Betrieb ein attraktiver Arbeitsplatz.

(rz / NÖ Wirtschaftspressedienst)