Industrie, Politik und Medien trafen sich zum Sommerausklang der IV Niederösterreich

Rund 600 Gäste kamen zum Get-Together auf Schloss Luberegg in der Wachau.

Die Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV NÖ) lud am Donnerstagabend zum traditionellen Sommerausklang auf Schloss Luberegg, wo rund 600 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Industrie, Medien und Gesellschaft zusammenkamen. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der bevorstehenden Nationalratswahl und der aktuellen Herausforderungen für den Industrie- und Wirtschaftsstandort Österreich.

IV-NÖ-Präsident Ochsner: „Wir müssen jetzt die richtigen Weichen stellen“

IV-NÖ-Präsident Kari Ochsner eröffnete den Abend mit einer eindringlichen Rede, in der er die existenzielle Notwendigkeit rascher politischer Weichenstellungen betonte. „Die Wahl am 29. September ist nicht nur eine Abstimmung über politische Ideale, sondern über die Zukunft unserer Wirtschaft und Industrie. Jede Stimme zählt, und wir alle tragen Verantwortung“, mahnte Ochsner. Er forderte eine rasche Bildung einer handlungsfähigen Regierung, die die Wettbewerbsfähigkeit des Industrie- und Wirtschaftsstandortes Österreich zur obersten Priorität macht. „Planungssicherheit, Energiewende, Kosten- und Abgabensenkungen, Strukturreformen sowie eine Stärkung der Leistungsgesellschaft müssen im Mittelpunkt stehen. Statt zusätzlicher Belastungen brauchen wir Maßnahmen, die Wachstum und Innovation fördern,“ fügte Ochsner hinzu.

Ochsner unterstrich die zentrale Rolle der Industrie für Österreichs Lebensqualität, Arbeitsplätze und Klimaschutz: „Unsere Industrie ist das Rückgrat der Gesellschaft. Wenn sie abwandert, weil sie nicht mehr erfolgreich wirtschaften kann, verlieren wir nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die Grundlage für viele staatliche Leistungen – von der sozialen Absicherung bis hin zur öffentlichen Gesundheitsversorgung. Fehlende Steuereinnahmen würden die Finanzierung dieser essenziellen Leistungen auf dem Niveau gefährden, das wir gewohnt sind, und können niemals durch Fantasien über Vermögens- und Erbschaftssteuern aufgefangen werden.“

Europaministerin: „Pendel muss wieder Richtung Wirtschaft ausschlagen“

Bundesministerin Karoline Edtstadler betonte, dass eine neue EU-Kommission jetzt wieder die europäische Wettbewerbsfähigkeit sowie den Bürokratieabbau in den Mittelpunkt rücken muss: „Nach den Anstrengungen zum Green Deal muss das Pendel wieder in Richtung Wirtschaft, Wettbewerbsfähigkeit und Vollendung des Binnenmarktes ausschlagen. Derzeit sind wir in Europa Weltmeister der Überregulierung, wir müssen aber Weltmeister der Innovation werden. Nur so können wir die zahlreichen Herausforderungen – von hohen Energiepreisen bis Klimawandel – bewältigen.“ In Österreich sieht die Bundesministerin das Leistungsprinzip gefragt, denn „hohe Lohnkosten belasten unsere Wirtschaft, zu hohe Sozialleistungen bieten keinen Anreiz, Vollzeit arbeiten zu gehen und machen Österreich zum Anziehungspunkt für illegale Migration. Nur wo Recht gilt und Gerechtigkeit gelebt wird, können wir unseren Wohlstand in Sicherheit bewahren.“

Die niederösterreichisches Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte: „Der Wohlstand in unserem Land ist nicht gottgegeben. Er muss hart erarbeitet werden. Und das passiert vor allem auch in unseren innovativen Industriebetrieben, die im internationalen Wettbewerb immer stärker unter Druck geraten. Daher müssen wir in den kommenden Jahren alles tun, dass sich Leistungen für Betriebe und ihre Mitarbeiter wieder mehr lohnen. Daher runter mit den Lohnnebenkosten, weg mit den Steuern auf Überstunden, her mit dem Vollzeit-Bonus. Diese Punkte müssen ganz oben auf der der Agenda einer kommenden Bundesregierung stehen, nur so können wir sicherstellen, dass die, die etwas leisten, nicht die Dummen sind.“

IV-Präsident Georg Knill betonte im Rahmen des Empfangs: „Die vergangenen Jahre waren und sind durch Krisen und Herausforderungen geprägt. Wir müssen den Blick nach vorne richten und gemeinsam – Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, Verantwortung übernehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs wieder zu erhöhen. Dazu brauchen wir einen konsequenten Abgabenreduktionspfad, Maßnahmen für eine leistbare und nachhaltige Energieversorgung und eine drastische Verringerung der bürokratischen Auflagen. Das sind die Hauptaufgaben einer neuen Bundesregierung aber auch was die letzten beiden Punkte betrifft, die der neuen EU-Kommission und des EU-Parlaments.“

Netzwerken in exklusivem Rahmen

Der Sommerausklang bot den idealen Rahmen für intensiven Austausch und Networking unter den Gästen. Unter den prominenten Persönlichkeiten waren Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG, Jörg Branschädel, Geschäftsführer von Knorr-Bremse, Stefan Jauk, Generaldirektor der NV-Niederösterreichische Versicherung, Adelheid Adelwöhrer, Geschäftsführerin von Neudoerfler Büromöbel und Präsidentin der IV Burgenland, sowie die IV-NÖ-Vize-Präsidenten Johann Eggerth, Managing Director von Vetropack Austria, und Barbara Ascher von der Feller GmbH. Auch Amra und Rainer Deisenhammer, Eigentümer von GW Cosmetics, Georg Feith, CEO der CAG Holding, und Wilhelm Steger, CEO der ZKW Group, sowie Stefan Szyszkowitz und Stefan Stallinger, Vorstände der EVN, nutzten die Gelegenheit, um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen.

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Foto: IV NÖ/ Marius Höfinger