Unternehmer-Dialog mit LH Mikl-Leitner und BM Hattmannsdorfer

Wirtschaftspolitischer Austausch mit IV-NÖ-Präsident Ochsner, WKNÖ-Präsident Ecker und führenden Wirtschaftsvertretern.

Inmitten eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds trafen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer mit führenden Unternehmerinnen und Unternehmern Niederösterreichs – angeführt von WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker und IVNÖ-Präsident Kari Ochsner - zusammen. Bei der Firma Würth in Böheimkirchen wurde über aktuelle Standortfragen diskutiert. Dabei standen Energiekosten, Bürokratieabbau und Fachkräftemangel im Mittelpunkt.  

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte eingangs, dass die Firma Würth als Standort für diesen Dialog nicht zufällig gewählt wurde: Den Großteil des eigenen Energiebedarfs würde die Firma am Standort in Böheimkirchen mit einer großflächigen Photovoltaik-Anlage selbst decken. Damit sei die Firma ein Paradebeispiel für den Fokus auf Nachhaltigkeit und Innovationskraft des Wirtschaftsstandortes Niederösterreich. „Unsere Unternehmerinnen und Unternehmer zeigen bei vielen Gelegenheiten, wie hier in Böheimkirchen oder gerade bei der EXPO in Japan: Sie können Innovation. Man muss sie nur machen lassen. Dazu brauchen sie aber auch die Unterstützung der Bundesregierung: Mehr unternehmerische Freiheit und weniger Fesseln für unsere Betriebe und wir schaffen den Aufschwung. Dazu brauchen wir aber mehr Mut. Mehr Mut zur wirtschaftlichen Freiheit und mehr Mut zur Lücke. Nicht jedes Detail muss normiert und geregelt sein. In vielen Fragen reicht der Hausverstand unserer Unternehmerinnen und Unternehmer vollkommen aus. Deswegen müssen wir das Bürokratie-Dickicht lichten. Danke, Minister Hattmannsdorfer, dass du hier bereits in den ersten hundert Tagen wertvolle Initiativen gesetzt hast.“  

Neben der Bürokratie würden vor allem die hohen Energiekosten die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft belasten, hält die Landeshauptfrau fest: „Niederösterreich ist auch dank der Anstrengungen unserer Betriebe Musterschüler beim Ausbau der Erneuerbaren Energie. Wir treiben den Ausbau der Erneuerbaren Energie so engagiert voran, weil wir uns unabhängiger von Energielieferungen aus dem Ausland machen und weil für uns der Klimaschutz kein Lippenbekenntnis ist. Aber wir sehen, dass die heimischen Energiekosten im internationalen Vergleich zu hoch sind. Wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft stärken wollen, führt an einer Neuordnung der Netzentgelte kein Weg vorbei.“  

Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer betont: „Ohne Industrie keine Jobs, und ohne Jobs kein Wohlstand, keine Schule, keine Krankenhäuser und kein Sozialstaat. Mit dem Industriestrompreisbonus machen wir klar: wir brauchen Industrie in Österreich und tun alles, um unsere Industrie in Zeiten hoher Energiepreise zu entlasten und damit den Standort wettbewerbsfähig zu halten. Mit neuen Stromgesetzen folgen die nächsten Schritte. Wir bringen die größte Strommarktreform seit 20 Jahren auf den Weg. Wir schaffen faire Rahmenbedingungen für fixe Langzeitverträge, vereinfachen die Gründung von Energiegemeinschaften und sorgen für Rechtssicherheit bei Direktleitungen – damit Unternehmen ebenso wie Haushalte von günstigeren Strompreisen profitieren können. Gleichzeitig führen wir für besonders betroffene Haushalte einen Sozialtarif ein.“ 

Kari Ochsner, Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich: „Als Unternehmer bin ich immer ein Optimist. Aber damit dieser Optimismus gerechtfertigt ist, braucht es am Standort die richtigen Voraussetzungen. Dazu zählen vor allem leistbare Energie- und Netzkosten, Augenmaß der Sozialpartner bei den kommenden Lohnrunden sowie der dringend notwendige Abbau der hohen bürokratischen Hürden. Umso mehr schätze ich es, wenn sich die Spitzenpolitik aktiv Zeit nimmt, um zuzuhören. Dass Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer und Landeshauptfrau Mikl-Leitner den direkten Dialog mit der Industrie gesucht haben, zeigt echtes Interesse und Verständnis für die Realität unserer Betriebe.“

Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich ist überzeugt: „Die wirtschaftliche Lage in Niederösterreich ist nach wie vor herausfordernd, aber unsere Betriebe zeigen einmal mehr, wie widerstandsfähig und anpassungsfähig sie sind. Trotz hoher Kostenbelastung, Mitarbeitermangel und internationaler Unsicherheiten investieren unsere Unternehmerinnen und Unternehmer mit Weitblick in Innovation, Nachhaltigkeit und Ausbildung. Doch wir wissen auch, dass sich die Rahmenbedingungen weiter verbessern müssen, gerade durch Entlastung, Bürokratieabbau und geringere Energiekosten. Denn eines ist klar: Die heimische Wirtschaft ist das Rückgrat unseres Bundeslandes. Wenn wir unseren Betrieben den Rücken stärken, sichern wir Arbeitsplätze, Wohlstand und Zukunftschancen für ganz Niederösterreich."