Marko Sandic von Fronius International GmbH hielt einen Impulsvortrag über energieautarke Industriebetriebe. Ein innovatives Zusammenspiel aus Photovoltaikanlage, modernen Wechselrichtern und Energiespeichern ermöglicht es mittlerweile, Sonnenenergie auch nachts oder bei Stromausfällen zu nutzen. „Damit kann der laufende Betrieb aufrecht erhalten werden“, unterstreicht er.
Energieautarke Lösungen sind derzeit vor allem in Ländern mit instabiler Strominfrastruktur sehr nachgefragt. „Sie machen aber bei den aktuellen Strompreisen auch in Österreich bereits Sinn“, sagt er.
Wie die Zukunft Österreichs und Europas in Hinblick auf Wasserstoff aussehen könnte, haben Viktor Zeh von der Austria Power Grid AG (APG) und Radiša Nunić von Worthington Cylinders GmbH näher betrachtet. Sie referierten über neue Möglichkeiten, etwa Wasserstoff aus überschüssiger erneuerbarer Energie zu erzeugen und dann als Treibstoff für Züge, LKWs oder Busse zu nutzen.
Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energiequellen besteht eine Herausforderung der Zukunft darin, überschüssige Energie aus PV-Anlagen und Windrädern im Sommer zu speichern und in den Winter zu transportieren. Dafür sind ganzheitliche Lösungen notwendig.
„Zum Beispiel könnte der Stromüberschuss in Gas, konkret in Wasserstoff umgewandelt werden und in der bereits bestehenden Gasinfrastruktur transportiert, gespeichert und genutzt werden“, sagt Viktor Zeh. Ein solche Pilotanlage aus dem Projekt Power2Gas4Austria (P2G4A) soll 2027 in Betrieb gehen, um rechtzeitig mit erprobten Marktmodellen und ausgereiften technischen Lösungen Energie sektorübergreifend zu nutzen.
Dass Wasserstoff keine Zukunftsvision ist, sondern schon jetzt Platz im Alltag hat, veranschaulichte Radiša Nunić. Mittlerweile sind einige Hundert Fahrzeuge in Österreich mit den Tanks und der Technologie von Worthington Cylinders unterwegs.
Auch Sicherheitsbedenken zerstreut Nunić: „Wasserstoff ist sicher, solange die Sicherheitsvorschriften befolgt werden. Wenn die Anlage von Fachleuten gebaut worden ist, ist sie als sicher anzusehen. Man muss jedenfalls die Wartungszeiträume ernst nehmen und die Mitarbeiter müssen gut geschult sein.“ Aufgrund des großen Interesses plant die IV NÖ unter dem Arbeitsschwerpunkt „Energie“ weitere Calls.