Eine wichtige Verbindung zwischen Ober- und Niederösterreich könnte bald stillgelegt werden – ein mahnendes Beispiel für lange Verfahren und Bürokratie, die Fortschritt blockiert und den Standort gefährdet.
Der Bau der neuen Brücke von Mauthausen, eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte in Ober- und Niederösterreich, ist erneut ins Stocken geraten. Nachdem das Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren (UVP) beeinsprucht wurde, liegt das Vorhaben nun beim Bundesverwaltungsgericht und steht somit wieder still.
Dieses Projekt, das bereits 2015 von den damaligen Landeshauptleuten Pröll und Pühringer initiiert wurde, sollte eigentlich dringend vorangetrieben werden, um die Region wirtschaftlich zu stärken. Fast neun Jahre nach dem Start gibt es jedoch kaum Fortschritte und die alte Brücke muss spätestens 2028 gesperrt werden.
Die Blockade des Brückenprojekts ist gravierend. Ohne eine neue Donau-Überfahrt drohen massive Nachteile für den länderübergreifenden Wirtschaftsstandort. Längere Umwege führen nicht nur zu höheren Kosten und Belastungen für die ansässigen Menschen, sondern auch zu negativen Umweltauswirkungen, da unnötige Strecken mehr Emissionen verursachen. Die Verzögerung des Baus gefährdet Arbeitsplätze und beeinträchtigt die Lebensqualität der Bevölkerung in der Region erheblich. Eine leistungsfähige und verlässliche Infrastruktur ist das Fundament für den Wohlstand der Menschen und den wirtschaftlichen Erfolg der Region.
Das Projekt ist ein Beispiel für die wichtige Zusammenarbeit zwischen Oberösterreich und Niederösterreich und könnte als Best-Practice-Modell für interregionale Kooperation dienen. Doch gleichzeitig zeigt es auf, wie schädlich langwierige Verwaltungs- und Genehmigungsverfahren für die wirtschaftliche Entwicklung und die Lebensqualität sein können. Wie auch die IV betont, ist der Ausbau der Infrastruktur von entscheidender Bedeutung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und nachhaltige Entwicklungen zu fördern. Nur durch schnellere Verfahren und eine effiziente Umsetzung solcher Projekte kann die Region ihre volle wirtschaftliche Stärke entfalten; nur so können die Bundesländer gemeinsam profitieren.
ÜBERBLICK:
2015 – Landeshauptleute Pröll und Pühringer fixieren Neubau der Brücke (Kostenprognose: 60 Mio. €).
2017 – Präsentation: Neue Brücke soll donauabwärts gebaut werden und danach die bestehende Brücke saniert werden.
2018 – Start Vorprojekt; Kosten haben sich mehr als verdoppelt (Kostenprognose: 125 Mio. €).
2020 – Die beste Variante wird fixiert, geplante Fertigstellung 2027 (Kostenprognose: 137 Mio. €).
2022 – Einreichung UVP-Verfahren (Kostenprognose: 168 Mio. €).
2024 – Positiver UVP-Bescheid ausgestellt (Kostenprognose: 230 Mio. €).
2024 – Beschwerden über UVP-Bescheid und Stopp aller Tätigkeiten (Kosten und Fertigstellung aktuell nicht abschätzbar).