Die Nutzung von KI in der Industrie nimmt rasant zu: Laut aktuellen Erhebungen setzen bereits 20,3 Prozent der österreichischen Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten auf KI-Technologie. Besonders im produzierenden Bereich zeigt sich ein deutlicher Zuwachs: Während 2023 noch zwölf Prozent der Betriebe KI nutzten, sind es mittlerweile 23 Prozent. Das wirtschaftliche Potenzial ist enorm – mit KI lassen sich Wertschöpfungssteigerungen von bis zu 18 Prozent erzielen, während Produktivitätssteigerungen von bis zu 40 Prozent möglich sind, vor allem in der Administration, Planung und Beschaffung.
Plattform für Wissenstransfer und Vernetzung
„Die Technologie zu beherrschen, zu entwickeln und gezielt einzusetzen ist ein zentraler Wettbewerbsfaktor“, erklärt IVNÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither. „Mit der Fokusgruppe bieten wir für unsere Mitglieder eine Plattform für den Wissenstransfer und die Vernetzung, um die Innovationen in ihren Unternehmen voranzutreiben und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“ Die Leitung der Fokusgruppe hat Gregor Glatz, Geschäftsführer von Siemens Niederösterreich, übernommen. „Digitalisierung ist ein entscheidender Hebel für mehr Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Die KI-Technologie bietet hier enorme Chancen“, betont er. Gleichzeitig mahnt er zur Vorsicht: „Wichtig ist der verantwortungsvolle Umgang mit KI, weil sie ein ungemein großes Potenzial an Chancen birgt – aber überall, wo es große Chancen gibt, gibt es auch große Risiken, und deswegen gilt es, verantwortungsvoll damit umzugehen.“ Glatz bringt mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung in der strategischen Entwicklung von Automatisierungs- und Sicherheitstechnik mit und wird diese Expertise nun in der IV-Fokusgruppe einbringen.
KI-Nutzung in der Industrie nimmt Fahrt auf
Die Auftaktveranstaltung der Fokusgruppe im Haus der Industrie bot erste Einblicke in die Thematik: Harald Leitenmüller, CTO von Microsoft Österreich, analysierte die technischen Grundlagen von KI, während Ana Simic von AI for Leaders die Rolle der Führungskräfte bei der erfolgreichen Implementierung beleuchtete.
Strategische Bedeutung für Niederösterreich
Mit der Einrichtung dieser Fokusgruppe setzt die IV-NÖ gezielt auf den Ausbau der KI-Kompetenz in der heimischen Industrie. Neben der Förderung von Kooperationen zwischen Leitbetrieben, Startups und Forschungseinrichtungen sollen auch politische Rahmenbedingungen weiterentwickelt werden. „Wir müssen die Weichen so stellen, dass Unternehmen KI nicht nur nutzen, sondern auch aktiv mitgestalten“, so Roither. Mit regelmäßigen Sitzungen und Fach-Inputs wird die Fokusgruppe nun weiter aufgebaut. Der nächste Termin ist am 3. Juni 2025 im Haus der Digitalisierung. Bis dahin sollen konkrete Projekte und Initiativen erarbeitet werden, wie KI zum Standortvorteil für Niederösterreich werden kann.