Kommentar: Delegationsreise als Türöffner

Die niederösterreichische Wirtschaftsmission ins Kriegsgebiet brachte für unsere Betriebe konkrete Chancen für Kooperation, Wiederaufbau und Partnerschaft.

Die Organisation dieser Reise war komplex und hat monatelange Vorbereitung erfordert. Auch die Anreise war alles andere als einfach – aufwendig und strapaziös: Wir waren fast einen Tag unterwegs, die ganze Nacht im Sonderzug. Und trotzdem haben sich viele Unternehmer bewusst dafür entschieden, mitzufahren. Das zeigt: Das Interesse der Industrie am Wiederaufbau in der Ukraine ist enorm. Und ich glaube, man kann sagen, die Reise hat sich ausgezahlt.

Wir hatten ein dichtes offizielles Programm mit hochrangigen Gesprächspartnern aus Politik und Wirtschaft. Viele unserer mitreisenden Betriebe haben vor Ort Kontakte geknüpft, Möglichkeiten für Kooperationen ausgelotet oder Hilfe angeboten. Und das nicht nur auf symbolischer Ebene: Es wurden auch Spenden mitgebracht und übergeben – vom Flughafen-Equipment bis zu Generatoren oder Wärmepumpen.

Als IV-NÖ konnten wir wichtige Türen öffnen. Es ist etwas anderes, ob man als Unternehmen versucht, allein in einem Land wie der Ukraine Fuß zu fassen, oder ob man in einer organisierten Gruppe mit klarer Botschaft und konkreten Anliegen auftritt.

Wir haben als IV-NÖ gemeinsam mit der WKNÖ ein Memorandum mit der ukrainischen Energieagentur abgeschlossen, das jetzt die Basis für den weiteren gemeinsamen Austausch ist. Und wir haben Wissen gesammelt, Kontakte aufgebaut und internationale Freundschaften geknüpft – darauf können wir nun als IV mit unseren Mitgliedsbetrieben weiter aufbauen.

Denn mir ist wichtig, dass diese Reise nicht ein Einmal-Event bleibt. Die Zusammenarbeit geht weiter – beim Ukraine-Schwerpunkt des Europaforums Wachau, beim geplanten Ukraine-Gipfel der IV im Herbst und in vielen direkten Kontakten, die wir nun gemeinsam vertiefen.