Delegationsreise der IV-NÖ in die Ukraine

Im Rahmen der Wirtschaftsmission von 30. März bis 2. April fanden in Kyjiw zahlreiche wirtschaftlich und politischhochrangige Gespräche statt. Außerdem wurden mehrere Abkommen zwischen österreichischen und ukrainischenPartnern unterzeichnet.

Die Industriellenvereinigung Niederösterreich hat eine mehrtägige österreichweite Delegationsreise in die Ukraine initiiert. Unter der Leitung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und IVNÖ-Präsident Kari Ochsner und unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen reisten rund 60 Vertreter führender Industrie- bzw. Infrastrukturunternehmen und aus Politik und Medien nach Kyjiw. Ziel der Reise war, konkrete Projekte für den Wiederaufbau anzustoßen, neue Partnerschaften zu knüpfen und ein starkes Zeichen wirtschaftlicher Solidarität mit der Ukraine zu setzen – trotz des anhaltenden Kriegs.

Gespräche auf höchster Ebene

Organisiert wurde die Wirtschaftsmission in enger und sehr guter Zusammenarbeit mit der Außenwirtschaft Austria und dem Außenwirtschaftscenter Kyjiw. Auf dem Programm standen u. a. Treffen mit Ministerpräsident Denys Schmyhal, dem außenpolitischen Berater von Präsident Selenskyj, Igor Zhovkva, Infrastrukturminister Dmytro Kuleba, Energieminister German Galushchenko, Anna Zamazeeva, der Leiterin der ukrainischen Energieagentur (State Agency on Energy Efficiency and Energy Saving of Ukraine, SAEE) oder dem Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko. Auch ein Wirtschaftsforum zum Austausch mit ukrainischen Partnern hat stattgefunden, sowie Besuche zerstörter Orte wie Hostomel und Moschtschun.

„Eine Wirtschaftsmission ist immer auch eine Friedensmission. Krieg hinterlässt Zerstörung; Wirtschaft und Industrie schaffen Werte. Wenn die Ukraine für unsere europäischen Werte kämpft, ist es für uns selbstverständlich, beim Wiederaufbau Verantwortung zu übernehmen“, sagte IV-NÖ-Präsident Kari Ochsner. „Wir haben diese Reise angestoßen und organisiert, um Chancen für beide Seiten zu eröffnen – für Zusammenarbeit, für wirtschaftliche Entwicklung und für Stabilität.“

Ukraine zählt zu Europas wichtigsten Zukunftsmärkten

Mit einem prognostizierten Investitionsbedarf von – je nach Schätzung – bis zu 700 Milliarden US-Dollar in den nächsten zehn Jahren zählt die Ukraine zu den bedeutendsten Zukunftsmärkten Europas. Laut der Kyiv School of Economics sind derzeit mehr als 1.100 Projekte registriert, insbesondere in den Bereichen Energie, Infrastruktur, Green Tech und kritische Rohstoffe.

Während des Aufenthalts der österreichischen Delegation wurden vier Memorandums of Understanding (MoU) unterzeichnet – etwa zu Energieeffizienz, grüner Technologie, Flughafeninfrastruktur und Wasserstoffprojekten. „Der Wiederaufbau der Ukraine ist ein Jahrhundertprojekt. Wir hatten Gespräche auf höchster politischer Ebene und wurden als hochwillkommener Partner empfangen. Das hat uns gezeigt: In der Ukraine ist man an konkreter Zusammenarbeit mit Österreich interessiert“, erklärte IV-NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither. „Die Ukraine braucht verlässliche Technologiepartner – und genau da liegt die Stärke unserer Betriebe.“

Darüber hinaus unterstützten zahlreiche Unternehmen und Institutionen mit konkreter Hilfe und Sachspenden, die vor Ort übergeben wurden – darunter Flughafenequipment (De-Icing-Anlagen, Transportfahrzeuge etc.) durch die Flughafen Wien AG, Stromaggregate der EVN, Wärmepumpen der Firma Ochsner, ein Postbus der ÖBB sowie Desinfektionssets, organisiert über Wien Energie. Das Land Niederösterreich unterstützt zudem die Errichtung eines Shelters voraussichtlich in der Oblast Kyjiw.