Ein Porträtbild von IV-NÖ-Vizepräsidentin Barbara Ascher

Künstliche Intelligenz: Kommentar von IV-NÖ-Vizepräsidentin Barbara Ascher

Die Verbindung von Wissenschaft, Industrie und nachhaltigen Technologien stärkt Niederösterreichs Wettbewerbsfähigkeit und sichert langfristig Wohlstand.

Im Haus der Digitalisierung in Tulln konnten Gäste bei der Eröffnung der Microsoft-Cloud-Region NÖ einen faszinierenden Vortrag des Quantenphysikers Matthias Troyer zum Thema Quantencomputing erleben. Die Kombination von Quantencomputing und künstlicher Intelligenz bringt eine fundamentale Veränderung der Art und Weise, wie wissenschaftliche Probleme gelöst und wie Forschung und Entwicklung generell betrieben werden.

In Bezug auf Rechenleistung, Mustererkennung und die Verbesserung von derzeitigen Lösungsansätzen in der Wissenschaft stehen wir vor einer Revolution. Dieser Quantensprung gilt ebenso für die Industrie: Die Anwendung von KI birgt eine Vielzahl von Möglichkeiten, u. a. Produktionsprozesse, Planung, Logistik und Maschinenwartung in der industriellen Fertigung zu optimieren. Mithilfe von KI wird es gelingen, neue Materialien und neue Materialanwendungen zu finden. Der Einsatz von KI in Industrieunternehmen ist je nach deren Größe und Branche unterschiedlich entwickelt.

Vor allem große Industrieunternehmen haben KI-gestützte Systeme bereits implementiert; über ein Fünftel unserer produzierenden Unternehmen setzen heute KI ein. Die Dynamik nimmt laufend zu – ein klares Zeichen für die Innovationskraft der österreichischen Industrie. Digitalisierung und KI sind heute entscheidend für unsere industriewirtschaftliche Weiterentwicklung, unsere Wettbewerbsfähigkeit und damit für den Wohlstand in Österreich.

Der Industriellenvereinigung sind die digitale Transformation und die Steigerung der KI-Technologiekompetenz am Standort Österreich ein zentrales Anliegen. Von größter Bedeutung dabei ist die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie. Natürlich gilt es auch, die großen Herausforderungen im Auge zu behalten: ökologische Fragen, ethische Fragen und Fragen des Datenschutzes.

Fachkräftemangel und hohe Strom- und Investitionskosten sind ein hochrelevantes Thema. Es beeindruckt, dass man heute die nur rudimentär erforschten Funktionen des menschlichen Gehirns in weltweit vernetzten Datenzentren und mit Supercomputern teilweise nachbilden kann. Mensch und KI ergänzen einander. Wir Menschen werden keinesfalls überflüssig. Unser selbstständiges und kritisches Denken aber dürfen wir nicht verlieren.