„Nach wie vor ist der Mangel an Arbeits- und Fachkräften eine der zentralen Herausforderungen für österreichische Betriebe. Es gilt Menschen in Beschäftigung zu bringen, Beschäftigungsanreize zu stärken und die Vielzahl an offenen Stellen zu besetzen“, betont der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, anlässlich der aktuell veröffentlichten Zahlen zur Lage am Arbeitsmarkt durch das AMS. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen beim AMS ist zwar im Vergleich zum Vormonat leicht rückläufig, liegt aber mit fast 138.000 nach wie vor auf Rekordniveau und auch die Jobplattform des AMS „alle jobs“ weist konstant weit über 250.000 Stellenangebote aus. Die Zahl der beim AMS als arbeitssuchend vorgemerkten oder sich in Schulung befindenden Personen ist im Vergleich zum Vormonat weiter leicht gesunken und liegt mit etwas über 296.500 Personen weit unter dem Vorkrisenniveau. „Diese Entwicklung am Arbeitsmarkt gilt es zu nutzen und die Arbeitslosenversicherung umfassend zu reformieren. Beschäftigungsanreize müssen gezielt gestärkt werden, wobei hier die bloße Anhebung der Geldleistung jedenfalls die falschen Anreize setzen würde. Reformschritte müssen darauf abzielen, arbeitssuchende Personen wieder rasch ins Erwerbsleben zurückzubringen. Ziel muss sein, dass sich Arbeit lohnt und nicht Inaktivität“, merkt Neumayer an.
Es gilt auch Anreize zu setzen, um die Arbeitsmobilität innerhalb Österreichs zu stärken, denn das regionale Ungleichgewicht ist ebenfalls eine Herausforderung. Während 86% der beim AMS gemeldeten offenen Stellen außerhalb Wiens liegen, finden sich über 43% der Arbeitslosen in Wien. In Salzburg beispielsweise gibt es beim AMS um 3.000 mehr gemeldete offene Stellen als es Arbeitssuchende bzw. Schulungsteilnehmer gibt. „Um nachhaltig einen wirtschaftlichen Aufschwung sicherstellen zu können und den Standort Österreich zu stärken, brauchen unsere Betriebe ausreichend Fach- und Arbeitskräfte. Die passgenaue, überregionale Vermittlung muss forciert werden und es gilt auch bei Qualifizierungsmaßnahmen auf die betriebsnähe zu achten, da sich diese Maßnahmen in der Vergangenheit als besonders erfolgreich gezeigt haben“, so Neumayer abschließend.