„Österreichs Betriebe suchen trotz konjunkturell mehr als herausfordernden Zeiten nach wie vor Arbeits- und Fachkräfte, was die Vielzahl an offenen Stellen bestätigt. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen und bei einem wirtschaftlichen Aufschwung noch weiter verschärfen“, betont Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV).
Es gilt alle Potenziale am Arbeitsmarkt zu heben: „Wir müssen Menschen in Beschäftigung bringen, vor allem auch jene, die dem Arbeitsmarkt nicht unmittelbar zur Verfügung stehen. Es gilt positive Leistungsanreize zu setzen, um das Arbeitsvolumen in Österreich insgesamt zu steigern. Inaktivitätsfallen müssen abgebaut werden und jene Menschen, die zur Mehrarbeit bereit sind, müssen belohnt werden“, plädiert Neumayer. Aus Sicht der Industrie ist es entscheidend, Vollzeitarbeit zu attraktivieren, indem man beispielsweise steuerliche Erleichterung schafft, aber auch der österreichweite Rechtsanspruch auf qualitätsvolle Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr kann hier einen wertvollen Beitrag leisten. Darüber hinaus gilt es auch ältere Menschen im Erwerbsleben zu halten, da diese ebenfalls wertvolles, zum Teil unausgeschöpftes Potenzial darstellen.
Ohne qualifizierte Zuwanderung geht es nicht
Neben den noch unausgeschöpften nationalen Arbeits- und Fachkräftepotenzialen wird es aber allein aufgrund des demografischen Wandels auch qualifizierten Zuzug brauchen, um die Nachfrage nach Personal ansatzweise decken zu können. Die Industrie plädiert wiederholt dafür, eine umfassende Fachkräftestrategie zu etablieren: „Wir müssen den Arbeits- und Industriestandort Österreich stärken. Nur mit ausreichend Arbeits- und Fachkräften können wir unseren Wohlstand halten und nachhaltig das Wirtschaftswachstum sichern“, so Neumayer abschließend.