Eines der teilnehmenden Unternehmen ist die Firma Test-Fuchs in Groß-Siegharts (Bezirk Waidhofen an der Thaya), wo Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, IV NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither, WKNÖ-Vizepräsidentin Nina Stift und Sandra Kern, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, über die Initiative informierten.
Die technischen Berufe würden bessere Verdienstmöglichkeiten bieten, hob die Landesrätin hervor. „Im ersten Lehrjahr kann eine Metalltechnikerin um etwa 2.000 Euro mehr verdienen werden als ein Friseurlehrling“, sagte sie. Es gebe etwa 200 Lehrberufe in Niederösterreich. Die Eltern und die Erziehungsberechtigten würden bei er Berufswahl ganz wichtige Vorbilder sein, so Teschl-Hofmeister, die auch betonte: „Die Eltern müssen Talente und Interessen erkennen und fördern.“ Frauen und Männer sollten sich frei entscheiden können, wie sie ihr Berufsleben gestalten wollen. Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch die Life-Balance, hob sie einen weiteren Aspekt hervor und erinnerte an Unternehmen, die Kinderbetreuungsplätze für Kinder ihrer Mitarbeiterinnen mitfinanzieren.
„Es geht nicht um das Geschlecht, es geht um Talente und Fähigkeiten. Wir brauchen in Niederösterreich qualifizierte Fachkräfte, egal ob Burschen oder Mädchen“, führte Nina Stift von der Wirtschaftskammer aus. Es gebe genug Lehrplätze und Zukunftschancen in Niederösterreich, sagte sie und führte die 40.000 offenen Stellen am Arbeitsmarkt an.
Sandra Kern, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, sagte: „Sowohl die Zahl der jobsuchenden als auch der lehrstellensuchenden jungen Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher liegt deutlich unter den Ergebnissen vor der Corona-Krise im März 2019. Mädchen können von diesem erfreulichen Trend allerdings weniger stark profitieren als Burschen: Ihre Arbeitslosenquote ist zwar niedrig, liegt aber mit 4,8 Prozent über dem Wert der jungen Männer (4,2 Prozent). Die Zahl der lehrstellensuchenden jungen Frauen ist zuletzt mit einem Plus von 8,5 Prozent im Vergleich zum März sogar etwas angestiegen.“
Michaela Roither von der Industriellenvereinigung betonte: „Gerade in den technischen Berufen gibt es nicht nur bessere Verdienstmöglichkeiten, sondern auch allgemein bessere Chancen, um am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Schon heute sind mehr als zwei Drittel aller Industriebeschäftigten den Bereichen Mathematik, Information, Naturwissenschaften und Technik zuzurechnen und drei von vier Unternehmen planen bei diesen Qualifikationen in den nächsten Jahren eine Personalerhöhung. Frauen haben hier also die besten Berufschancen. Doch leider sind junge Frauen bei technischen Lehrberufen oder technischen Studienrichtungen immer noch unterrepräsentiert und verpassen dadurch große Chancen – aber genau in diesen Bereichen entstehen auch in Zukunft noch viele weitere, hochmoderne und gut bezahlte Arbeitsplätze. Aus Sicht der Industrie geben wir die Hoffnung nicht auf, dass es bald keinen Girls Day mehr braucht, um den jungen Frauen bewusst zu machen, welche tollen Berufschancen auch in naturwissenschaftlich-technischen Berufsfeldern warten.“
Die Test-Fuchs GmbH ist ein in Familienbesitz befindliches Unternehmen der Luft- und Raumfahrtbranche mit rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Rund 95 Prozent der Produkte des Unternehmens gehen in den Export. Zu den bekanntesten Kunden zählen Airbus und Boeing ebenso wie die Lufthansa, Singapore Airlines, British Airways und Air France.