„Mit der angekündigten Aufstockung der finanziellen Mittel setzen Bund und Länder einen ersten notwendigen Schritt in die richtige Richtung“, so JI NÖ-Vorsitzender Steven Blaha zu den heute präsentierten Ergebnissen für die 15a-Vereinbarung, die die Aufteilung der finanziellen Mittel für die Kinderbildung und Kinderbetreuung regelt. Demnach ist unter anderem eine Erhöhung der bisherigen Mittel für die Bundesländer um 40 Prozent auf 200 Millionen Euro pro Jahr für eine Laufzeit von fünf Jahren vorgesehen.
Ausbau der Kinderbetreuung rechnet sich
Eine Studie der ecoAustria belegt, dass sich der Ausbau der Kinderbetreuung aufgrund der höheren Erwerbstätigkeit von Frauen auch rechnet – allerdings vor allem auf Bundesebene und nicht direkt für die Gemeinden und Länder, wo jedoch die Kosten für den Ausbau der Kinderbetreuung entstehen. „Es braucht daher noch mehr Mittel. Gerade im ländlichen Raum werden die 200 Millionen pro Jahr nicht reichen, um genug qualitativ hochwertige Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige sowie längere Öffnungszeiten zu schaffen“, so Blaha.
Kinderbetreuung als wichtiges Thema für Junge Unternehmergeneration
Für die Junge Industrie, die Nachwuchsorganisation der IV, ist Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein wichtiges Zukunftsthema: „Der Fachkräftemangel entwickelt sich immer mehr zu einem generellen Arbeitskräftemangel. Wir können nicht auf die Frauen am Arbeitsmarkt verzichten – schon gar nicht, wenn junge Mütter arbeiten möchten und wegen mangelnder Betreuungsplätze länger in Karenz bleiben oder ungewollt einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen. Das Ziel muss eine Wahlfreiheit sein“, so Blaha. Zudem sei es erwiesen, dass Investitionen in der Elementarbildung am meisten bringen, die Bildungsrendite dort also am höchsten ist: „Umso wichtiger ist der Ausbau der Kinderbetreuung für die Zukunft unseres Industriestandortes.“
Zusätzliche Betreuungsplätze soll auch das in Niederösterreich noch relativ neue Angebot der betrieblichen Tageseltern schaffen. „Viele Betriebe zeigen – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – schon jetzt großes Engagement beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dennoch kann Kinderbetreuung nicht zu einer Hauptaufgabe für Unternehmen werden“, erklärt dazu Blaha.
Eine von der IV-Niederösterreich und der Jungen Industrie NÖ/Bgld im März durchgeführte Umfrage hat bestätigt, dass die Betriebe bei der Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen für Unter-Dreijährige den größten Verbesserungsbedarf sehen. Weiteren Aufholbedarf gibt es bei den Tagesöffnungszeigen sowie bei den Schließtagen. „Mit den erhöhen Mitteln durch die neue 15a-Vereinbarung wird es hier hoffentlich zu einer ersten Verbesserung kommen“, so Blaha abschließend.