"Die Industrie engagiert sich für Bildung aus der festen Überzeugung heraus, dass sie unverzichtbare Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg sowie für Innovation und die Zukunftsfähigkeit des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts Österreich bildet. Angesichts des Abwärtstrends der PISA-Ergebnisse bedarf es einer tiefgreifenden Analyse der bildungspolitischen Maßnahmen, besonders vor dem Hintergrund der beachtlichen Investitionen in das heimische Bildungssystem. Diese müssen unbedingt sinnvoll und effizient eingesetzt werden, so dass wir den Bildungsbereich auf solide Beine stellen und das Geld dort hinfließt, wo es gebraucht wird", so Claudia Mischensky, Vize-Generalsekretärin der Industriellenvereinigung (IV), anlässlich der Veranstaltung "Beste Bildung für Österreichs Zukunft", die am Montagabend im Haus der Industrie unter Mitwirkung von nationalen und internationalen Expertinnen und Experten aus den Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung und Industrie stattfand.
Im Zentrum der Diskussion standen Rahmenbedingungen und Maßnahmen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit des österreichischen Bildungssystems.
Johannes Kopf, Vorstand des AMS, unterstrich in seiner Keynote den engen Zusammenhang von Bildung und Arbeitsmarkt: "Die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit ist nicht die Arbeitslosenversicherung, sondern gute Bildung. Es muss uns gelingen, möglichst allen jungen Menschen eine über die Pflichtschulen hinausgehende Qualifizierung zu ermöglichen."
Der renommierte OECD-Bildungsforscher Andreas Schleicher richtete den Fokus seines Vortrags auf den internationalen Vergleich der PISA-Ergebnisse und identifizierte Handlungspotentiale. Er stellte fest: “In Österreich schaffen wir viel zu wenig Freiräume an der Basis und erlauben den Lehrkräften zu selten, selbst kreative Lösungen zu entwickeln. Wir schreiben ihnen hingegen sehr viel vor. Wenn man diese Strukturen mehr an die Basis verlagern würde, dann hätten wir auch mehr Raum für Flexibilität und Dynamik im System.“
Gudrun Feucht, Leiterin des IV-Bereichs Bildung und Gesellschaft, erneuerte die langjährige Forderung der IV nach einem Bildungsdialog am Beginn einer neuen Legislaturperiode: „Die Themen Bildung, Ausbildung und Qualifizierung müssen künftig prominenter auf der bildungspolitischen Agenda stehen. Dazu sollte zu Beginn einer Legislaturperiode ein parteien-, bundesländer- und interessensübergreifender Prozess mit Beteiligung der Politik, der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und aller relevanten Stakeholder stattfinden, der sich über die künftigen Ziele von Bildung in Österreich und auf zentrale Reformvorhaben im Bildungsbereich verständigt.“
Mit "Beste Bildung für Österreichs Zukunft" legte die IV im Rahmen der Veranstaltung das Update ihres umfassenden Bildungsprogramms vor, das auf einen nachhaltigen Wandel im österreichischen Bildungssystem abzielt und Ziele und Maßnahmen für die Elementarbildung, Schulbildung, Sekundarstufe II, Fort- und Weiterbildung, Hochschulentwicklung sowie für die Pädagoginnen und Pädagogen der Zukunft beinhaltet. Abrufbar ist es unter:
Zu den IV-Kernforderungen zählen:
Die Fotos von der Veranstaltung finden Sie zur kostenfreien Verfügung HIER.