Beim „IV-Forum Digitale Transformation 2023“ im Haus der Industrie tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung vor rund 150 Gästen zu den Themen Künstliche Intelligenz und Regulatorik sowie Manufacturing-X und Daten aus. Im Mittelpunkt standen die Stärkung des Technologiestandorts Österreich und Europa sowie die Bedeutung digitaler Schlüsseltechnologien für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie.
„Österreich ist heute als exzellenter Forschungs- und Innovationsstandort bekannt. Wo wir in der Forschung heute schon sind, möchten wir auch in der Digitalisierung hin. Es braucht daher eine klare Strategie mit dem Ziel, Österreich als Digitalisierungsvorreiter in Europa zu etablieren und den Zugang zu zukunftsweisenden Schlüsseltechnologien, wie KI oder Big Data Analytics, am Standort zu stärken“, so Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) anlässlich der Eröffnung der Veranstaltung.
„Künstliche Intelligenz bietet für die Industrie enorme Möglichkeiten, um die Produktion noch effizienter zu gestalten und durch verbesserten Energie- und Ressourceneinsatz zum Klimaschutz beizutragen“, betont Knill. Neben der Anwendung ist auch die Entwicklung von KI-Modellen von höchster Bedeutung für den Innovationsstandort. „Wir müssen ein exzellentes KI-Ökosystem mit Hubs aus Wissenschaft und Wirtschaft am Standort etablieren und die Verfügbarkeit von KI-Expertinnen und Experten am Standort merkbar erhöhen“, so die zentrale Forderung von Knill.
Auf EU-Ebene wird mit dem AI-Act erstmalig ein umfassender Rechtsrahmen für die Nutzung und das Inverkehrbringen von KI-Lösungen geschaffen. „Der Einsatz von KI-Lösungen birgt Herausforderungen hinsichtlich der Sicherheit von Lösungen und der Nachvollziehbarkeit von Ergebnissen. Die Regulierung von KI-Anwendungen mit hohem Risiko ist daher wichtig, es gilt jedoch Augenmaß zu bewahren und Investitionen und Innovationen zu fördern“, so Knill.
Mit Künstlicher Intelligenz eng verbunden ist das Thema Daten. „Daten sind unverzichtbare Grundlage für die Entwicklung von smarten Lösungen und notwendige Voraussetzung für datengetriebene Geschäftsmodelle und digitale Dienstleistungen“, betonte Knill. Unternehmen können ihre Services verbessern, wenn sie Daten von Externen in diese integrieren. Immer wichtiger wird daher der sichere und souveräne Datenaustausch. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet die aus Deutschland getriebene Initiative Manufacturing-X, die Unternehmen entlang der Fertigungs- und Lieferkette vernetzen soll. „Die enormen Potenziale von Daten dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Wir müssen europäische Kooperationen ausbauen und mit gleichgesinnten Partnern zusammenarbeiten. Darin liegt ein wesentlicher Hebel für die Industrie“, so Knill abschließend.