Illustration einer Künstlichen Intellilgenz
Forschung, Innovation & Technologie

IV startet Task Force für Künstliche Intelligenz mit über 100 Leitbetrieben

27.6.2025

Die Industriellenvereinigung (IV) gibt die Etablierung einer neuen, ambitionierten Task Force zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) bekannt. Ziel der kürzlich gestarteten Initiative ist es, die digitale Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrie zu stärken und den KI-Reifegrad nachhaltig zu heben. Mehr als 100 Leitbetriebe aus ganz Österreich haben sich mit hochrangigen Ansprechpartnern angeschlossen – ein starkes Signal für das wachsende strategische Interesse an KI-Anwendungen im Ökosystem der österreichischen Industrie.

Die Leitung der Task Force übernehmen mit Thomas Arnoldner (Deputy CEO A1 Group) und Christoph Knogler (CEO KEBA Group AG) zwei erfahrene Manager, in deren Unternehmen Digitalisierung und KI von zentraler Bedeutung sind. Gemeinsam mit dem Team für Forschung, Technologie und Innovation (FTI) der IV rund um Isabella Meran-Waldstein führen sie mit der Task Force eine Plattform an, die den offenen und vertrauensvollen Austausch zwischen Industrie, Wissenschaft, Startups und IT-Anbietern ermöglicht – über Branchengrenzen hinweg und auf Augenhöhe.

Warum eine KI-Task Force jetzt entscheidend ist

„Die industrielle Nutzung von KI ist kein Zukunftsthema mehr – sie ist Realität und Erfolgsfaktor“, betonen Arnoldner und Knogler. Zwar hat die Anwendung von KI-Lösungen in den letzten Jahren deutlich zugenommen, dennoch zeigt eine aktuelle IV-Erhebung: Die Mehrheit der Unternehmen schöpft das Potenzial noch nicht aus.

Darunter leidet die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie und große Chancen für Effizienz- und Produktivitätssteigerungen, die Entwicklung und Umsetzung von Innovationen und neue, zusätzliche Wertschöpfung bleiben ungenutzt.

Hier setzt die IV-Task Force KI an: Mit einem Zeithorizont von 24 Monaten verfolgt sie das Ziel, das KI-Know-how in Österreichs Industrie entscheidend zu erweitern, Best Practices sichtbar zu machen und unternehmensübergreifendes Peer-Learning zu fördern. „Jetzt geht es darum, Tempo aufzunehmen, Erfahrungen zu teilen und konkrete Anwendungen voranzutreiben – über Branchen und Unternehmensgrenzen hinweg“, unterstreichen die beiden Vorsitzenden.

Vielfalt und Expertise aus allen Bundesländern

Die Zusammensetzung der Task Force unterstreicht ihre breite Verankerung: Unternehmen aus allen neun Bundesländern sind vertreten – von industriellen Leitbetrieben über Banken und Versicherungen bis hin zu Softwarehäusern und Energieversorgern.

Erste thematische Schwerpunkte umfassen:

  1. Datenstrategien und KI-Infrastruktur
  2. Organisationale Voraussetzungen für erfolgreiche KI-Einführung
  3. Erforderliche Skills und Change Management
  4. Regulatorische Rahmenbedingungen in Österreich und der EU
  5. Zusammenarbeit mit AI Factory Austria

Dabei setzt die Industriellenvereinigung auch auf Zusammenarbeit mit führenden nationalen und internationalen Beratungsunternehmen, die ihr Netzwerk und ihre Expertise im Sinne des Industriestandortes Österreich einbringen und damit ein breites Spektrum an methodischen und strategischen Zugängen abdecken. Ein praxisorientiertes Reifegradmodell gibt regelmäßig Einblick in den Entwicklungsstand der teilnehmenden Unternehmen. Zudem fließen Erfahrungen aus erfolgreichen Transformationen und KI-Implementierungen ein, ergänzt durch Foresight-Workshops und gezielte Unternehmensbesuche.

Ein KI-Push für österreichische Unternehmen - Impulse für Standort und Politik

Die IV-Task Force KI hat sich ein intensives Programm aus Peer-2-Peer Learning, Workshops, Unternehmensbesuchen und Expertenvorträgen vorgenommen. In enger Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Start-ups sollen so Einstiegsbarrieren für Unternehmen gesenkt und die Unternehmen mit ihren Beschäftigten erfolgreich auf die Reise mitgenommen werden.

Die Task Force versteht sich jedoch nicht nur als Lernplattform, sondern auch als Impulsgeber für wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen. Neben der Hebung von Effizienz- und Innovationspotenzialen steht auch die Formulierung konkreter Handlungsempfehlungen an die Politik auf der Agenda – etwa in Hinblick auf Infrastruktur, Qualifizierung und Anreize für technologieoffene Anwendungen.