Die Top-Exportmärkte im ersten Halbjahr 2021 waren Deutschland, Ungarn, Italien, Tschechien und Polen – unter den Top 5-Exportmärkten befinden sich somit drei osteuropäische Länder. Im ersten Halbjahr 2021 gingen Exporte vor allem in Nah- bzw. Nachbarmärkte, während Fernmärkte hinterherhinkten. „Unsere Handelsbeziehungen ins Ausland sind für den Wohlstand unseres Bundeslandes von unverzichtbarer Bedeutung. Jeder vierte Arbeitsplatz und jeder zweite erwirtschaftete Euro hängt mit der Exportwirtschaft zusammen. Ich freue mich sehr, dass es bereits im ersten Halbjahr 2021 gelungen ist, das Vorkrisenniveau bei den Exporten zu übertreffen. In der Ostregion sind wir mit diesen sagenhaften Wachstumsraten der Exportmotor. Niederösterreich kommt jetzt auch zugute, dass wir im Rahmen unserer Exportstrategie seit vielen Jahren konsequent auf eine gute Balance zwischen Nah- und Fernmärkten achten – auch wenn aufgrund der derzeitigen Situation die Nahmärkte dominieren. Bei den Fernmärkten sehen wir weiterhin die USA als einen wesentlichen Markt für unsere Exportbetriebe“, betont Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger.
Wolfgang Ecker, der Präsident der Wirtschaftskammer NÖ, betont die Unterstützung für Neo-Exporteure ebenso wie bereits erfahrene Exportunternehmen. „Gerade von Ein-Personen-Unternehmen und kleinen und mittleren Unternehmen verzeichnet das Exportservice der Wirtschaftskammer eine deutlich steigende Nachfrage. Mit unseren über 100 Stützpunkten in über 70 Ländern, sowie ihren Außenwirtschaftsabteilungen in den Länderkammern verfügt die Wirtschaftskammer über ein weltweit aktives Netz zur Unterstützung heimischer Exporteure. Aktuell sind rund 10.000 NÖ Unternehmen im Export aktiv. Diese Zahl wollen wir weiter steigern, denn jedes weitere Exportunternehmen stärkt den Wirtschaftsstandort Niederösterreich.“
Das gilt vor allem auch für die heimische Industrie: „Niederösterreichs Industrieunternehmen sind deswegen so erfolgreich, weil sie für den Weltmarkt produzieren. Die Corona-Pandemie entwickelt sich global teilweise unterschiedlich – und das wirkt sich natürlich auch auf die exportorientierten Unternehmen aus. Lieferengpässe bei Roh- und Baustoffen und die historisch hohen Gas- und Strompreise stellen für die nahe Zukunft jedoch eine große Herausforderung dar. Umso wichtiger ist es, dass die Betriebe beim Außenhandel nicht von einzelnen Märkten abhängig sind, sondern breit aufgestellt sind“, so IV-NÖ-Präsident Thomas Salzer.
Neue Export- und Internationalisierungsstrategie
Um niederösterreichische Unternehmen in Zukunft noch besser bei ihren Internationalisierungsvorhaben unterstützen zu können, hat das Land Niederösterreich gemeinsam mit ecoplus (International) der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) sowie der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV-NÖ) vor wenigen Monaten eine neue NÖ Internationalisierungs- und Exportstrategie mit drei Stoßrichtungen erarbeitet, um daraus Unterstützungsmaßnahmen für Exportunternehmen abzuleiten. Die Zusammenarbeit der relevanten Player wird verstärkt, Synergien erzielt und somit können Kosten gesenkt werden. Finanzielle Unterstützung und maßgeschneiderte Beratung sollen Neo-Exporteuren, bereits exportierenden Unternehmen als auch Branchen-Leadern helfen, in Nahmärkten bzw. am EU-Binnenmarkt sowie auf Fernmärkten reüssieren zu können.