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Seminar der IV-NÖ: „Blackout – Resilienz durch strategische Vorbereitung“

Von 22. bis 23. Oktober versammelten sich beinahe 30 Teilnehmer aus interessierten Mitgliedsbetrieben im Rothschildschloss in Reichenau an der Rax, um mehr über das Thema „Blackout“ und seine Folgen zu erfahren. 

Gemeinsam mit dem österreichischen Bundesheer und der Polizei organisierte die Industriellenvereinigung Niederösterreich ein zweitägiges Seminar rund um das Thema „Blackout – Resilienz durch strategische Vorbereitung“. ObstdG Dr. Markus Reisner führte die Teilnehmer in zwei Tagen durch die verschiedenen Programmpunkte rund um das Szenario eines großflächigen und mehrtägigen Stromausfalls. Er betonte, „dass es nicht darum gehe, Angst zu schüren, sondern ein ganzheitliches Bewusstsein zu schaffen.“ Deshalb wurde im Seminar der Bogen von den allgemeinen Gefahren eines Blackouts, über den Netzbetreiber (APG), die Polizei und schließlich zu den Aufgaben des österreichischen Bundesheeres gespannt.  

Zur Einstimmung referierte der internationale Blackout- und Krisenvorsorge-Experte Herbert Saurugg über Abläufe, technische Grundlagen, Lichtinseln und Möglichkeiten zur Vorbereitung auf ein Blackout. Besonders beeindruckend war die Darstellung der Folgen, welche auch nur ein kurzer überregionaler Stromausfall auf Kommunikation, Verkehr, Versorgung und Lieferketten haben könnte. Am Nachmittag präsentierten Dipl.-Ing. Kurt Misak und Dipl.-Ing. Gernot Hatzenbichler von der APG (Austrian Power Grid AG) die Maßnahmen seitens des Netzbetreibers, um die Stromversorgung in Österreich jederzeit sicherzustellen.

Fakt ist: Das gesamte europäische Stromnetz hängt zusammen und ohne engste Kooperation mit den Nachbarländern würde in Österreich schnell alles zusammenbrechen. Vor allem der Wandel zur erneuerbaren Energie wird das österreichische Stromnetz aufgrund der Produktions- und Verbrauchsspitzen vor noch größere Herausforderungen stellen als bislang. Erfreulicherweise wird in Salzburg aktuell die 380 KV Leitung gebaut, um das Netz resilienter zu machen und die Stromversorgung für alle sicherzustellen. In Zukunft wird es noch jedoch noch weitere solcher Projekte benötigen, um den ständig wachsenden Anforderungen an das Stromnetz gerecht zur werden. Neue Projekte müssten allerdings bei weitem schneller genehmigt werden, als das gegenwärtig der Fall ist.

Wie sich die Polizei auf den Ernstfall vorbereitet, präsentierte GenMjr Karlheinz Dudek von der Landespolizeidirektion Wien. Am zweiten Tag des Seminars wurde dann mit allen Teilnehmern ein Planspiel durchgeführt. Es galt, mit den im Falle eines Blackouts begrenzten Ressourcen gut zu wirtschaften und teils schwierige Entscheidungen zu treffen, um möglichst lange ein geordnetes Krisenmanagement aufrecht zu erhalten und die Bürgerinnen und Bürger mit lebenswichtigen Gütern zu versorgen.

Wer sich selbst einen Plan „B“, das „B“ steht für Blackout, zusammenstellen will, kann sich unter anderem hier informieren: https://www.bundesheer.at/archiv/a2021/blackout/blackout.shtml