IV-VGS Koren: Plastik in Umwelt nicht akzeptabel – Deponieverbot von Kunststoffen in der EU durchsetzen – Heimische Umwelttechnologien für globale Lösung forcieren
„Plastik hat in der Umwelt nichts verloren – weder in Wald und Feld und schon gar nicht im Meer“, stellte der Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Peter Koren, am heutigen Dienstag anlässlich des „Plastikgipfels“ im Bundeskanzleramt unmissverständlich klar. „Daher wurde in Österreich frühzeitig in eine Abfall- und Kreislaufwirtschaft investiert, die eine flächendeckende Erfassung und Verwertung von Abfällen aller Art, auch der Kunststoffabfälle gewährleistet“, so Koren. Mit einer Erfassungsquote von nahezu 100 Prozent der Kunststoffabfälle liege Österreich an der Spitze der EU, die ihrerseits an der globalen Spitze der Kreislaufwirtschaft steht. Dementsprechend würden auch gerade einmal 1 Prozent der vielzitierten Kunststoffabfälle im Meer auf das Konto Europas gehen. Dennoch sei „unstrittig, dass auch bei uns die Kreislaufwirtschaft noch weiterentwickelt und beispielsweise Maßnahmen zur Reduktion unnötiger Verpackungen gesetzt werden sollen, wie dies über eine erfolgreiche freiwillige Vereinbarung zwischen BMNT und Handelsunternehmen bereits 2016 begonnen wurde“, erklärte Koren.
Thema auf europäischer Ebene ansprechen
Das Thema Plastikverschmutzung ernst zu nehmen heiße aber auch politische Initiativen zu setzen, um in der gesamten EU endlich das Verbot der Deponierung unbehandelter Abfälle sowie ein einheitliches Monitoring zur Einhaltung der Quoten von Sammlung und Verwertung von Kunststoffabfällen durchzusetzen. Wenn in der EU noch immer in rund der Hälfte aller Mitgliedstaaten mehr als die Hälfte aller Kunststoffabfälle unbehandelt deponiert werden, sei dies ein Problem, das Österreich auf europäischer Ebene ansprechen muss. „Eine funktionierende Abfallwirtschaft kann Abfälle in der Umwelt weit besser vermeiden als Verbote einzelner Produkte, die jeweils nur einen sehr kleinen Anteil der Abfälle ausmachen“, so der IV-Vize-Generalsekretär.
Österreichische Unternehmen beste Partner für eine neue österreichische Umwelt-Außenpolitik
Wenn man das Thema Plastikverschmutzung ernst nehme, müsse man auch den Blick über den europäischen Horizont hinaus auf die 99 Prozent der Plastikabfälle im Meer richten. Mit einer Offensive für den Export österreichischer Umwelttechnologie könnte Österreich international Akzente zur Vermeidung der Meeresverschmutzung dort setzen, wo tatsächlich riesige Mengen an Kunststoffabfällen ins Meer gelangen. Eine solche breite Offensive müsse Internationalisierungsgarantien für österreichische Unternehmen sowie die Unterstützung von Pilot- und Demonstrationsanlagen umfassen. Auch sei es ökologisch sinnvoller, mit vergleichsweise wenig Geld viel zu bewegen als mit großen Kosten im Inland Kunststoffe zu vermeiden, die ohnehin gesammelt würden. „Dass österreichische Unternehmen mit heimischer Umwelttechnik die besten Partner für eine neue österreichische Umwelt-Außenpolitik sind, versteht sich von selbst – wie dies auch in der im Dezember vorgestellten Außenwirtschaftsstrategie festgehalten ist“, betonte Koren abschließend.