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Baustoffindustrie fordert das Anlegen gleicher Maßstäbe

Für die Berücksichtigung des ökologischen Fußabdrucks bei der Bewertung des gesamten Lebenszyklus von Baustoffen spricht sich Robert Schmid, Obmann-Stellvertreter des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie der Wirtschaftskammer Österreich, aus.

„Die öffentliche Diskussion wird darüber nicht ganz ehrlich geführt, da unsere Baustoffe regionale Produkte sind, während Holz oft von sehr weit her importiert wird und dieser Bedarf nicht vollständig aus heimischen Wäldern gedeckt werden kann. Das muss bei der Ökobilanz berücksichtigt werden, um mit gleichen Maßstäben zu messen“, sagt Schmid.

Um diese Schieflage richtig zu stellen, will er nicht nur den Produktionsprozess unter die Lupe genommen wissen, sondern auch eine langfristige Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Baustoffes. Es würden nämlich CO2-Emissionen entstehen, wenn Holz zuletzt als Baustoff verbrannt wird. Weiters plädiert er für einen Herkunftsnachweis, der erkenntlich macht, wie weit diese Baustoffe transportiert wurden.

Als erheblichen Beschwerdepunkt nennt Schmid die Trennung der deutsch-österreichischen Strompreiszone. Da die Stein- und keramische Industrie einen hohen Energiebedarf habe, würden sich auch die Stromkosten erheblich verteuern. Sollte diese Trennung nicht wieder aufgehoben werden, fordert Schmid analog zur deutschen Strompreiskompensation eine Kompensation der im Strompreis enthaltenen CO2-Kosten.

2018 hat die österreichische Baustoffindustrie mit mehr als 300 Betrieben den Umsatz um 4,6 Prozent auf 3,52 Milliarden Euro erhöht. Auch die Zahl der Beschäftigten ist um 2,8 Prozent auf 13.113 gesteigert worden. Die rund 70 Betriebe in Niederösterreich dieses Industriezweiges erzielten eine Umsatzsteigerung um 3,9 Prozent auf 905 Millionen Euro und eine Steigerung des Personalstandes um 0,7 Prozent auf 3.085.

Bekannte Namen der Stein- und keramischen Industrie in Niederösterreich sind u.a. die Baumit GmbH in Wopfing im Piestingtal, die Laufen Austria AG in Wilhelmsburg, MABA Fertigteilindustrie GmbH mit Werken in Wöllersdorf, Gerasdorf und Sollenau, die Firma Rohrdorfer mit Transportbeton sowie Sand und Kies in Langenzersdorf, die Wienerberger Ziegelindustrie GmbH in Hennersdorf sowie die Wopfinger Transportbeton GmbH.

(hm / NÖ Wirtschaftspressedienst)