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OMV-Raffinerien können Hochseeschiffe umweltfreundlicher machen

Große Erwartungen setzt der Öl- und Gaskonzern OMV in sein wachsendes Raffinerie-Geschäft, das im kommenden Jahr einen weiteren positiven Schub verspricht. Denn ab 1. Jänner 2020 müssen Hochseeschiffe, deren Motoren zurzeit von verschiedenen Arten Schweröl angetrieben werden, ihren Ausstoß an Schwefeloxiden um 85 Prozent reduzieren.

Die von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) erlassene Verordnung sieht vor, dass Kreuzfahrt-, Fracht- und Containerschiffe sowie Öltanker zum Schutz der Umwelt künftig nur noch Treibstoffe mit einem Schwefelgehalt von maximal 0,5 Prozent verwenden dürfen.

„Weil die Schiffe ökologischer werden müssen, erwarten wir eine stärkere Nachfrage nach unseren Raffinerieprodukten“, sagte OMV-Vorstandsvorsitzender Rainer Seele im Klub der Wirtschaftspublizisten. Das Potenzial ist beachtlich, zumal die IMO schätzt, dass bis zu 70.000 Hochseeschiffe, die auf den Weltmeeren fahren, in Zukunft alternative Treibstoffe, wie Flüssiggas (LNG), Very Low Sulphur Fuel (VLSF) oder Marinedieselöl (MDO), einsetzen werden. Weil die Hafenbehörde des jeweiligen Staates die Einhaltung der neuen Vorschriften kontrolliert, überprüft sie die Logbücher und setzt technisches Spürgerät ein.

In ihrer Raffinerie Schwechat erzeugt die OMV schon seit 2004 ausschließlich schwefelfreie Treibstoffe. Mit einer jährlichen Verarbeitungskapazität von 9,6 Millionen Tonnen Rohöl und einer Kapazitätsauslastung von mehr als 90 Prozent zählt die Industrieanlage zu den effizientesten in Europa. Hier produziert die OMV mit rund 700 Beschäftigten Benzin, Dieselkraftstoffe, Heizöl schwer, leicht und extraleicht. Dazu kommen petrochemische Grundstoffe zur Herstellung von Kunst- und Farbstoffen, Arznei- und Waschmitteln sowie der Flugturbinenkraftstoff Kerosin. Die Raffinerie Schwechat deckt rund die Hälfte des Bedarfs an Mineralölprodukten in Österreich.

(mm / NÖ Wirtschaftspressedienst)